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Veröffentlicht am 1.4.2005, 16:47 von porcicap
Betrifft: Staatsoper Wien
Ekelerregendes Ballett zum Abschluß der Direktion Zanella

Ein grandioser Diaghilew-Abend mit 3 wunderschönen Balletten in den Bühnenbildern von Picasso, Bakst und Attersee.....und dazwischen ein erzwungenermaßen unsehbares in der Ausstattung von Hermann Nietsch. Dessen "Bühnenbild" bestand aus einer bühnenhohen Videoleinwand mit einem wahrscheinlich 12 Minuten - laut einer Kritik waren es 24 - jedenfalls nicht enden wollend-langen Film im Stakkatotakt...ein Zusammenschnitt seines "Orgien-Mysterien-Theaters": riesengroß,immer wieder Gedärme,in denen seine "Jünger"wühlten,Schlachtszenen,Nackte,Gekreuzigte mit blutenden Wunden, Geschlechtsteile, viel Blut, Gewalt, Aggressivität - alles riesig und im Zeitraffer auf die Bühne projeziert. Alldas lenkte von den Tänzern ab,sorgte im Zusammenklang mit Orchester, 4 Sängern und den Tänzern für eine unerträgliche Reizüberflutung. Den Tänzern und ihrer Leistung gegenüber war das sehr unfair. Am Schluß scheinheilig ein prospektumfassendes Heiligenbild, Jesus mit den Wundmalen. Wer das Ballett sehen wollte,war gezwungen, den übelkeitserregenden Unrat mitanzuschauen. Die meisten aber haben weggeschaut,in den Schoß geblickt,die Architektur des Hauses bewundert oder saßen mit geschlossenen Augen das Ende ersehnend da. Wie immer bei Balletten waren auch viele Kinder im Publikum. In der darauffolgenden Pause hat das Buffet nur ein schlechtes Geschäft gemacht-im Gegensatz zu dem "Künstler",der für das "Bühnenbild" nur einen alten Film bearbeitet hat. Dieses Ballett "Renard" geht auf ein russisches Märchen zurück - ein Fuchs will einen Hahn fangen, der von zwei anderen Tieren verteidigt wird,die den Fuchs schließlich töten.So weit, so einfach.Dies nimmt Nietsch zum Anlaß, "die Ebene des Unbewußten(Machtkampf,Besitz,Gewalt)einzubringen",er will seine "Eigenart und seine Arbeit mit dem Werk Strawinskis verknüpfen und es unterminieren".Die "großartigen dargelegten Abgründe und die Tragik der menschlichen Existenz...der Zuseher ist ein Teil der Aktion und erlebt das Ganze intensiv mit all seinen Sinnen und partizipiert an einer künstlerischen Neuschöpfung unserer Existenz"(aus dem Journal der Wr.Staatsoper).
 
 Kommentare

ghillie (6.6.2008, 19:01)
"dann kauft man sich eine Karte und geht hin" sog die eine.
"hätten wir keine Karten gekauft" sog die ondre.

die zufälle verfolgen. man sie oder sie uns.


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