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Veröffentlicht am 29.7.2004, 08:13 von Emma
Betrifft: Museumsquartier Halle E
Das hat weder Marcel Marceau noch sein Publikum verdient!

Pantomime ist eine intime Kunst - nicht für große Hallen geeignet.Dann sieht man nämlich nur noch die ausladenden Bewegungen und nicht die Klein-Kunst der Mimik und Motorik.Aber man hat den großen Marcel Marceau hier auftreten lassen,um möglichst viel Geld zu cashen.Die Preise waren gigantisch:wir nahmen nicht die schlechteste Kategorie und zahlten 44.-€/Karte.(Dazu kam noch 1 € für die telefonische Reservierung,der aber auf der Abrechnung nicht aufschien.)Trotzdem waren hinter uns nur noch 2 Reihen.Die Titel der Nummern waren nur mit dem Opernglas zu entziffern,sie wurden den Umsitzenden bekanntgegeben.Aber auch sonst ließ die Atmosphäre zu wünschen übrig.Abgesehen davon,daß der Innenhof der ehem.Winterreitschule/des Messepalastes gräßlich verbetoniert wurde,ist das eigentlich denkmalgeschützte Innere zu einer häßlichen Mehrzweckhalle verkommen mit gigantischen Eisentraversen für die Beleuchtung, Metallverstrebungen,steilen -treppen, Lampen im Stuck.Eine Mischung aus Bahnhof,Kinocenter und Schiffsbrücke.Total verkorkst!Hat hier das Bundesdenkmalamt genauso weggeschaut wie bei der Albertina? In der Pause war das ca 25m lange Buffett mit 2 "Kellnern" bestückt,von denen die junge Frau bereits bei 3 Posten überfordert war und endlos lang schriftlich addieren mußte.Obwohl wir ganz vorn standen,war die Pause zu Ende, bevor wir an die Reihe kamen.
 
 Kommentare

do (8.8.2004, 18:37)
Echt? Hab ich nicht gewußt, daß sich der Stoff so schreibt...wieder was dazugelernt!

Adele (7.8.2004, 09:32)
Mir kam's gleich komisch vor, aber da der Ausdruck aus dem Französischen kommt und ursprünglich mit qu geschrieben wurde, hab' ich's mir durchgehen lassen. Der Stoff wird immer noch Marquisette geschrieben.

do (6.8.2004, 14:28)
@Adele: Lebte die Marquise noch? Hatte sie nichts dagegen, an eine Hausmauer montiert zu werden? Wie hätte sie sich den ganzen Tag, dort hängend, die Zeit vertrieben? Da war ja das Köpfen der Marquisen wärend der französischen Revulution noch humaner, das geht schneller...
Vielleicht hätte es Ihr Italiener mit einer Comtessa - oder vielleicht auch mit einer ganz normalen Markise versuchen sollen, dann hätte er die Bewilligung sicher bekommen.

Und jetzt soll noch jemand sagen, daß es hier keine konstruktiven Vorschläge gibt!

Adele (1.8.2004, 08:47)
Mein Lieblings-Italiener in der Lerchenfelder Straße wollte an der Seitenfront eine Marquise anbringen - durfte er nicht, weil das Haus, das gar nicht besonders alt aussieht, denkmalgeschützt ist. Er darf auch kein Geschäftsschild haben.....
In der Halle E ist auch unangenehm, daß auf den Eintrittskarten nicht "rechts" und "links" steht. Man geht also diese scheußlichen Metalltreppen hoch und kriegt dann gesagt, daß man auf der falschen Seite ist, also entweder die steile (weil wie Waschmaschinennirosta geriffelt für hohe Schuhe ungeeignet) oder man kämpft sich durch die engen Sitzreihen durch.

Loewin (1.8.2004, 06:23)
@onkelerich
Sicher sind zeitgemässe Adaptionen notwendig, aber doch nicht solche, die ein Kunstwerk verunstalten!

Emma (31.7.2004, 17:30)
@onkelerich
Man kann nicht einen Fischer von Erlach-Bau von 1719 mit den Messehallen aus der Nachkriegszeit vergleichen. Das ganze Areal ist häßlich verbetoniert. Ein altes Gebäude strahlt eine Atmosphäre aus...und die hat man eben genau so wie bei der Albertina gründlich zerstört. Es ist ein Zeichen von Mißachtung, wenn man das Kunstwerk eines anderen unansehnlich verändert statt eigene Ideen für ein neues Gebäude zu entwickeln. Was würden wohl Denkmalamt und Kunsthistoriker sagen, wenn jemand ein berühmtes altes Gemälde mit eigenen Ideen übermalte???

putzilinchen (30.7.2004, 19:54)
..so,so der große marso musste dort auftreten und hat nicht mitabgecasht??
..soo große künstler sollten ihr management (wie schon erwähnt) dazu anhalten ihr soo sensibles publikum nicht zu enttäuschen, welches ja auch nicht gezwungen wurde einen soo unsensiblen aufführungsrahmen zu akzeptieren.

onkelerich (30.7.2004, 15:21)
Der alte Messepalast (jetzt MQ) ist ein Musterbeispiel für gelungende Revitalisierung. Die Alternative wäre abreissen gewesen und das wollten wir doch alle nicht. Erinnern wir uns doch noch an die alten, abbruchsreifen Hallen der Wr. Messe.

Man kann eine Stadt nicht unter einen Glassturz stellen und den Status Quo für immer und ewig erhalten.

Zeitgemässe Adaptionen sind notwendig, Emma.

raja (29.7.2004, 18:26)
@medimax: Ich bin ja nur ein kulturloser Bergbewohner, Wien kenn ich nur durch ca. 3malige Besuche pro Jahr bei Verwandten und Freunden, also öfter als 100x werd ich nicht dortgewesen sein. Aber eins kann ich dir sagen, das Museumsquartier ist ein architektonischer Schandfleck für Wien, wie das Dach der Albertina samt dem Hrdlicka-Klotz davor und das seltsame, steuerfinanzierte, unsinnige Judendenkmal in der Nähe. Wie gesagt, ich versteh ja nix davon, aber Lissabon, London, Madrid, Rom, Athen usw. würden solche Scheusslichkeiten nicht zulassen.

medimax (29.7.2004, 08:25)
ich glaube dass das management von marcel marceau, wenn es professionell gearbeitet hat sehr wohl gewusst hat wo er auftritt und dem auch zugestimmt hat.

des weitern ist architektur reine subjetive wahrnehmung dem einen gefällt es dem anderen eben nicht, ich finde, dass das museumsquartier ein sehr gelungenes veranstaltungs und freizeitgebiet georden ist.

es wurde nicht zu viel betoniert, es wurde die bausubstanz wunderbar in den umbau integriert. über den grauen bunker kann man streiten aber ansonsten sehr gemütlich


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